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Michelle überkommt ein kalter Schauer. Mit hoher Geschwindigkeit fährt ein weißer Lkw auf sie zu. Als er schon einige hundert Meter an ihr vorbei gefahren ist, atmet sie auf. Das Ereignis vom 19. Dezember 2016 kann sie auch nach über einem Jahr noch nicht vergessen. Nachdem der islamistische Attentäter Anis Amri den Speditionsfahrer eines Sattelzugs erschoss und dessen Lkw raubte, fuhr er gegen 20 Uhr in die Menschenmenge des Weihnachtsmarkts an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Charlottenburg/Berlin. 12 Personen starben durch das Attentat. 55 Menschen wurden verletzt. Michelle war an diesem Tag ebenfalls Besucherin des Weihnachtsmarkts in Charlottenburg. Sie blieb unverletzt, doch der Schock steckt noch immer tief. Jedes Mal, wenn sie einen Lkw sieht, der etwas schneller unterwegs ist, ist sie vor Angst wie gelähmt. Zahlreichen weiteren Menschen, die am 19. Dezember den Berliner Weihnachtsmarkt besucht haben, geht es ähnlich wie Michelle. Auch die Bewohner in Berlin, die an diesem Tag nicht auf dem Weihnachtsmarkt waren, sind lange Zeit erschüttert. Ebenso ganz Deutschland. Der Islamische Staat bekennt sich immer wieder zu solchen Attentaten, wie dem in Berlin oder Nizza. Sich in großen Menschenmengen aufzuhalten ist es, wovor viele Menschen heute Angst haben. Weihnachtsmärkte, Jahrmärkte oder andere Großveranstaltungen werden gemieden. Doch ist es nicht genau das, was der Islamische Staat bezwecken will? Um sich weiterhin auf Festen und Veranstaltungen in Deutschland sicher fühlen zu können, gibt es zahlreiche Maßnahme, um Lkw-Angriffe abzuhalten.

Absperrungen aus Beton

Von Betonpoller über Sandsäcke bis hin zu Polizeiautos gibt es verschiedene Maßnahmen gegen den Terror. Betonpoller, die vor Zufahrtsstraßen angebracht werden, sollen das ungewollte Endringen eines Lkw-Terroristen verhindern. Sie sollen Lkws oder Trucks rechtzeitig stoppen und somit Menschenleben retten. Jeder Betonpoller wiegt rund 2,5 Tonnen, was für Lkws einen erheblichen Widerstand bedeutet.

Sandsäcke als Straßensperre geeignet

Auch Sandsäcke werden gerne als Terrorabwehrmaßnahme in den Zufahrtsstraßen angebracht, welche die Besucher auf Weihnachtsmärkten, Jahrmärkten oder Open-Air-Konzerten vor Angriffen durch Lkws schützen sollen. Mancherorts werden auch mit Wasser gefüllte Behälter als Straßensperren genutzt. Versenkbare Poller sollen für einen noch größeren Widerstand sorgen, da diese nur schwer aus dem Boden herausgehoben werden können.

Straßensperrung als Abwehrmaßnahme

Eine andere Möglichkeit, die sich ebenfalls gut für das Abwehren von Terroranschlägen eignet, ist ein Fahrverbot und Sperren für Lkws während der Großveranstaltung. In Kombination mit erhöhtem Polizeieinsatz und Kontrollen kann dem Terror somit gut Einhalt geboten werden. Betonpoller sind zwar eine gute und auch relativ preiswerte Maßnahme gegen den Terror, mitunter können Poller jedoch auch von Lkws mitgerissen werden. Am besten geeignet sind Betonpoller die im Boden verankert sind. Doch auch hier besteht ein Restrisiko. Das zeitweise Fahrverbot von Lkws in der Nähe der Veranstaltungen kann viel bewirken. Doch nicht immer ist die Möglichkeit gegeben, ein solches Verbot durchzusetzen.

Ein Restrisiko bleibt leider immer. Der Einsatz gut ausgebildeter Polizisten trägt maßgeblich zur Sicherheit auf Großveranstaltungen bei. In Kombination mit anderen Maßnahmen kann die Gefahr deutlich verringert werden. Polizisten können reagieren, sobald eine Gefahr besteht: von der Schlägerei über Taschendiebe bis hin zum Terroranschlag. Die perfekte Lösung gibt es nicht. Trotzdem können verschiedene Maßnahmen zu einer höheren Sicherheit beitragen und den Besuchern von Großveranstaltungen auch wieder ein Gefühl der Sicherheit geben.